Neurologische Entwicklungsstörungen treten in der Kindermedizinischen Grundversorgung häufig auf. Circa 2% aller Kinder haben eine Entwicklungsverzögerung mit einem IQ-Wert <70. Man geht davon aus, dass bei mindestens der Hälfte dieser Kinder eine genetische Ursache vorliegt. Die Identifizierung des genetischen Hintergrunds kann Aufschluss über die Prognose und Risiken geben, das klinische Management verändern und Familien gezielte Beratung ermöglichen.
Mittels Chromosomenanalyse (Karyotypisierung) liegt die diagnostische Klärungsrate für Entwicklungsstörungen im Durchschnitt bei etwa 3-5%. Die Array-CGH ermöglicht die Detektion von submikroskopischen Deletionen und Duplikationen (sog. Copy Number Variations, CNVs) im gesamten Genom. Die diagnostische Klärungsrate bei Entwicklungsstörungen und geistiger Behinderung durch Array-CGH wird in der Literatur mit etwa 15-20% angegeben. Die Exomsequenzierung (Whole Exome Sequencing, WES) zielt darauf ab, alle kodierenden Regionen des Genoms zu sequenzieren, um Punktvarianten und kleine Insertionen bzw. Deletionen zu identifizieren. Die diagnostische Klärungsrate für Entwicklungsstörungen, geistige Behinderungen und multiple kongenitale Anomalien liegt im Bereich von etwa 25-30%. In einigen Studien und spezifischen Patientengruppen wurden sogar höhere Klärungsraten berichtet und sind für die Zukunft aufgrund fortschreitender Datenlage zu erwarten.
Empfohlene Analysen
- Zytogenetik (Chromosomenanalyse)
- Array-CGH
- Whole Exome-Sequenzierung (WES)
Material
- Heparin-Blut
- EDTA-Blut (1-4 ml)
- Mundschleimhautabstrich
Termin zur genetische Beratung
Organisatorischer Ablauf
Ansprechpartner | Frau Dr. rer. nat. Daniela Köhler |
Telefon |
089 - 130 744 408
|
Sekretariat / Abrechnung
Telefon |
089 - 130 744 0
|